Finfluencer - kostenlose Finanzberatung auf Instagram & Co.?
Seid Ihr viel auf Social Media unterwegs? Wenn ja, habt Ihr vielleicht auch schon auf der einen oder anderen Plattform Videos von angeblichen Finanzexperten angezeigt bekommen, die Euch mit ihren unglaublichen Finanztipps Ruhm und Reichtum versprochen haben. Das ist nämlich aktuell ein starker Trend in den sozialen Medien. Aus diesem Grund möchten wir uns diese sogenannten Finanz-Influencer in diesem Beitrag mal genauer anschauen. Wenn Ihr herausfinden wollt, wie viel diese Tipps tatsächlich taugen und wann Eure Alarmglocken klingeln sollten, dann lest jetzt auf jeden Fall weiter.
Schulwissen und Expertenwissen
Finanzen und Social-Media klingt erst mal nach einer ungewöhnlichen Kombi, aber das ist gerade voll im Trend. Laut Angaben der Süddeutschen Zeitung sind die Bereiche Wirtschaft und Finanzen tatsächlich sogar gerade die Genres, die auf Social Media am stärksten wachsen. Der Hintergrund scheint recht klar. Junge Menschen beschweren sich immer wieder, dass sie genau darüber in der Schule nicht genügend oder nicht verständlich genug unterrichtet werden. Also holen sie sich ihre Infos halt da, wo sie ohnehin viel Zeit verbringen: in den sozialen Medien.
Jetzt ist es aber so: „Ich bin Finanzexperte“, ist ein Satz, der schön klingt und Eindruck schindet. Prinzipiell kann das aber absolut jeder einfach behaupten, ohne jemals davor irgendwas mit Finanzen am Hut gehabt zu haben. Über Plattformen wie Instagram, Facebook, YouTube und TikTok kann sich nämlich jeder einfach ein Konto erstellen und in die Kamera quatschen. Ein Zug, auf den aktuell sehr viele Leute aufspringen.
Finanz-Influencer oder Abzocker?
Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass keiner der vermeintlichen Experten auch wirklich einer ist. Im Gegenteil, es gibt viele seriöse Finfluencer, die ihr Wissen mit jedem teilen, der daran interessiert ist. Aber leider gibt es auch sehr viele, die Halbwissen vermitteln oder ein starkes Eigeninteresse vertreten. Hier gilt es zu recherchieren, wer tatsächlich seriös ist – beispielsweise durch Background-Checks auf Google oder LinkedIn. Außerdem solltet Ihr darauf achten, was für Wissen Euch der Finanz-Influencer weitergibt. So könnt Ihr vielleicht bereits vorher einschätzen, was seine Motive sein könnten. Ist es jemand, der allgemeine Finanzbildung weitergibt, beispielsweise darüber, was für verschiedene Fonds es gibt und wie diese funktionieren? Oder hört Ihr da gerade jemandem zu, der Euch den Goldtopf unter dem Regenbogen anpreist und die Karte dafür könnt Ihr von ihm bekommen, wenn Ihr seinen Video-Kurs kauft, der aktuell statt 500 nur 200 Euro im Monat kostet. Da wird doch blitzschnell klar, wer hier vielleicht nur auf seinen eigenen Wohlstand aus ist. Und das sind wie gesagt leider sehr viele.
Wir wollen jetzt hier keine Namen nennen, aber auf ein aktuelles Beispiel eingehen. Denn so gibt es zum Beispiel hierzulande eine weibliche Finanz-Influencerin, die viele Follower hat und einen guten Ruf genießt. Sie gibt allgemeine Finanztipps über ihren Blog und ihren Podcast, bietet aber auch eine exklusivere Beratung, für die man zahlen muss. Und hier wird es dann etwas seltsam. Wie der Welt-Podcast aufdeckte, muss man sich für dieses sogenannte Mentoring Programm nämlich erst bewerben und erst wenn man als geeignet eingestuft wurde, erfährt man, wie viel der ganze Spaß kostet. Und lasst Euch sagen: Es ist nicht billig. Nein! Wir würden sogar sagen, es ist Wucher. Hier wird die „Verbindung“ zwischen Influencer und Follower ausgenutzt, um einen viel zu hohen Betrag zu verlangen für etwas, was nicht mal offiziell als Finanzberatung zählt und infolgedessen keinerlei Haftung unterliegt. Das finden wir nicht in Ordnung.
Persönliche Beratung gibt es auf TikTok einfach nicht
Abschließend lässt sich also zum Thema Finanz-Influencer sagen: Klar kann man sich über die sozialen Medien über Finanzen informieren. Es ist ein klasse Ort, um sein Allgemeinwissen zum Thema etwas zu erweitern. Eine maßgeschneiderte und persönliche Beratung, die Eure individuelle Situation einbezieht, werdet Ihr dort aber nicht finden. Und bitte seid besonders vorsichtig, wenn Euch jemand den Schlüssel zu Fort Knox verspricht, den gibt es nämlich nicht.
Wenn Ihr aber gerne eine professionelle Finanzberatung von echten Experten möchtet, dann kontaktiert uns sehr gerne. Eine persönliche Beratung wie die unsere werdet Ihr auf Instagram, TikTok und Co. nicht finden, das versichern wir Euch.
